Wanderfalken-Kamera Graz - Urbaner Artenschutz

Peregrine Falcons in Graz, Austria (nest camera)


Bitte nimm dir eine Minute Zeit und gib den Wanderfalken deine Stimme - beim Biodiversitätspreis des Landes Steiermark!

Livestream der Nestkamera/Webcam auf der Herz-Jesu Kirche

VORTRAGSANKÜNDIGUNG | Wanderfalken in Graz: Fünf Jahre Artenschutz auf der Herz-Jesu Kirche | 6.5.2025, 18.30 Uhr, Bischof Zwerger Saal in der Unterkirche der Herz-Jesu Kirche, Graz


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Das erste Grazer Wanderfalkenküken (Viktoria, *2021) hatte sich bei der Kollision mit einer Stromleitung in Maribor den rechten Flügel vollständig abgetrennt. Ihre Rettung und medizinische Versorgung wurde von den Findern vor Ort veranlasst. Die medizinischen Kosten konnten nun mit Hilfe von Spenden gedeckt werden. Danke! Sie bleibt nun Dauerpflegling in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee.


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Meilensteine 2025

  • Die fünfte Brut von "Inge & Ivica" auf dem höchsten Kirchturm der Steiermark
  • 1. Ei: 9. März, 11:48h
  • 2. Ei: in der Nacht von 11. auf 12. März
  • 3. Ei: 14. März, 9:36h
  • 4. Ei: in der Nacht von 16. auf 17. März
  • 1. Küken: geschlüpft von 14. auf 15. April
  • 2. Küken: geschlüpft von 15. auf 16. April
  • 3. Küken: geschlüpft am 16. April, ca. 13:30h
  • 4. Küken: geschlüpft am 18. April, ca. 20:15h

Der schnellste Vogel der Erde in Graz

In aller Kürze

Wanderfalken sind seltene und gefährdete Spitzenprädatoren und standen in Österreich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts am Rande des Aussterbens. Sie brüten überwiegend in Felswänden, haben in den letzten Jahrzehnten aber auch hohe Gebäude besiedelt, wo sie sichere, ungestörte Brutplätze finden - wenn es zugängliche Nischen oder Nisthilfen in sehr hohen Gebäuden gibt. Das Wanderfalken-Paar auf der Herz-Jesu Kirche ist das einzige in Graz und eines von nur zwei in Österreich, die auf Gebäuden nisten. Die beiden Altvögel "Inge & Ivica" brüten seit 2021 erfolgreich.

 

Die Grazer Wanderfalken

2012 stellte ich im Turm der Grazer Herz-Jesu Kirche eine Nistnische für Wanderfalken bereit. Gleich wurde sie von Turmfalken (siehe unten) bezogen und über viele Jahre genutzt. Erst 2020 entdeckte ein Wanderfalken-Pärchen den Brutplatz für sich - die unterlegenen Turmfalken mussten weichen. 2021 kam es zur ersten Brut und seither waren "Inge & Ivica" jedes Jahr erfolgreich. Der Brutplatz, 70 Meter über den Köpfen der Menschen, im höchsten Kirchturm der Steiermark, ist erst der zweite in einem Gebäude in Österreich. Die übrige Wanderfalken-Population im Land (ca. 250 Brutpaare) nistet in Felswänden. Dieses Brutpaar ist das einzige in Graz und in der Steiermark das einzige bekannte, das ein Gebäude bewohnt. Die Jungvögel werden von mir jedes Jahr mit wissenschaftlichen Kennringen markiert um mehr über ihre Ansiedlungsorte, Wanderungen und Lebensdauer zu erfahren. Zusätzliche Nisthilfen auf hohen Gebäuden stehen bereit, um bei Bedarf weiteren Paaren in der Stadt Brutraum zu bieten. Ende 2023 wurde das Nest von DI Wolfgang Reinisch mit einer hochwertigen Kamera ausgestattet, Dank der das Brutgeschehen seit der Brutsaison 2024 via livestream mitverfolgt werden kann.


Unterstützer

Ich danke sehr herzlich:


Wer ist wer?

Weibchen "Inge" ist größer und dunkler (hinten) als Männchen "Ivica" (vorne)


Das Wanderfalken-Jahr

Das Brutpaar lebt ganzjährig an der Herz-Jesu Kirche bzw. im Grazer Stadtgebiet und besucht den Nestplatz immer wieder, auch außerhalb der Brutzeit.

Winter: Balz
Mitte März: Eiablage, es brütet das Weibchen
Mitte April: Die Küken schlüpfen
Ende Mai: Ausflug der Jungen

Juli/August: Die Jungen verlassen das Revier der Eltern


Wann beobachten?

Die Wanderfalken können ganzjährig an der Grazer Herz-Jesu Kirche gesehen werden. Ein Fernglas ist immer von Vorteil, da sie meist zwischen 70 und 90 Meter über dem Boden sitzen. Besonders aktiv sind sie zwischen Mitte April und Ende Juli, während die Küken gefüttert werden.

Wanderfalken-Altvögel (links Männchen, rechts Weibchen) am Nistplatz an der Südseite des Turms der Herz-Jesu Kirche (Collage)


Die Herz-Jesu Wanderfalken im Bild


Steckbrief Wanderfalke

  • wissenschaftl.: Falco peregrinus | engl.: Peregrine Falcon | franz.: Faucon pèlerin
  • Spannweite: 89-113 cm | Gewicht: meist 600-1000 g | ♂ sind kleiner, deutlich größer
  • Nahrung: Fast ausschließlich Vögel, das Grazer Paar ernährt sich überwiegend von Straßentauben
  • Besonderheiten: Im Sturzflug schnellster Vogel der Erde (>300 km/h), einer der am weitesten verbreiteten Vögel der Erde (alle Kontinente außer Antarktis)
  • Gefährdung: Wanderfalken waren Ende der 70er-Jahre in Österreich fast ausgestorben, u. a. weil sich das Insektizid DDT negativ auf ihren Bruterfolg auswirkte, Brutplätze gestört und Jungvögel vom Menschen aus den Horsten entnommen wurden. Mittlerweile haben sich die Bestände (in den meisten Teilen Europas) dank Schutzmaßnahmen wieder erholt, als Spitzenprädatoren bleiben Wanderfalken aber selten und vulnerabel. Österreichweit brüten ca. 250 Paare.

Turmfalke & Wanderfalke

Der wesentlich häufigere und kleinere Turmfalke (Falco tinnunculus) brütet vielerorts in der Stadt. Er ist leicht an der rotbraunen Färbung der Oberseite erkennbar und ernährt sich im Gegensatz zum Wanderfalken von kleineren Beutetieren (v.a. Wühlmäuse, Reptilien, auch Kleinvögel), die er am Boden erbeutet.

 

Bild rechts: Größenvergleich zwischen Turmfalke (links) und Wanderfalke (rechts).